Togoville: zuerst zum Voodoo-Schrein, danach in die Kirche
Ausflug zum „Lake Togo“ und nach Togoville
Mit einem Taxi fuhren wir von Lomé ca. 45 Minuten zum Togosee. Wir haben uns für einen ganzen Tag einen Guide inkl. Fahrer gebucht, für den wir rund 30 Euro pro Person bezahlt haben. Gemeinsam mit dem Fahrer und dem Guide, welche uns direkt bei unserem Hotel abgeholt haben, sind wir zum Hotel „Le Lac Le Paradis“ gefahren. Das Hotel sollte, so scheint es, eher die gehobene Schicht bzw. TouristInnen ansprechen, doch wirkte es ziemlich verlassen. Das Hotel hat einen Pool, und zwei Krokodile in einem Käfig wurden uns ganz stolz präsentiert. Am Ufer des Hotels stiegen wir in ein kleines Boot um, welches uns nach Togoville brachte. Was uns dort erwartete erfährst du in diesem Beitrag…
Unser Tipp: Für die Bootsfahrt solltest du keinesfalls mehr als 2000 CFA bezahlen. Die Guides wollen zuerst bis zu 10.000 CFA von dir! Es sah so aus, als würde auch das Hotel etwas vom Geld abbekommen. Später, als wir bereits zu Hause waren, haben wir gelesen, dass Einheimische wohl nur 300 CFA bezahlen. Klassische Touristenfalle eben.
Die Überfahrt dauerte etwa 30 Minuten. In Togoville angekommen kam uns schon ein Guide entgegen, der uns ca 1,5 Stunden lang für 5000 CFA die Insel und wichtigsten Schauplätze zeigte. Den Preis haben wir im Vorhinein mit unserem Guide schon abgeklärt.
Warum ist Togoville so besonders?
Togoville hieß einst TOGO, und war Namensgeber für den heutigen Staatsnamen. Die Deutschen ließen sich im 19. Jahrhundert dort nieder, und brachten auch das Christentum mit. Die von ihnen im Jahr 1910 erbaute Kathedrale Notre-Dame du Lac Togo ist wichtig für die Christen im Togo: Hier soll angeblich die heilige Maria erschienen sein. Aus diesem Grund besuchte sogar Papst Johannes Paul II diese Kirche. Stolz hat uns der Guide erzählt, dass die Brücke an der Anlegestelle damals extra für den Papst neu gebaut wurde. Er meinte auch, dass die Menschen in Togoville heute noch sehr gläubige Menschen sind und gerne/oft in die Kirche gehen. Spannend ist das vor allem deshalb, weil Togoville heute auch noch für etwas anderes bekannt ist: nämlich für etliche Voodoo-Schreine und bedeutete Plätze der Religion. In dem kleinen Städtchen wird die Koexistenz von Christentum und Voodoo sehr deutlich.
Voodoo-Bäume, Voodoo-Schreine und Denkmäler
Der Guide führte uns vorbei an einem ganz besonderen „Voodoo-Baum“, an dem bereits verwunderliche Dinge passiert sein sollen. (Die Geschichten haben wir ganz ehrlich vergessen 😉 ) Weiter ging es vorbei an etlichen Voodoo-Schreinen und Plätzen, wo die Menschen heute Opfergaben ablegen und ihren Ahnen und Geistern danken bzw. sie um etwas bitten. Wenige Gehminuten weiter machten wir Halt vor einem Denkmal. Es wurde 1984 zur Erinnerung an den hundertsten Jahrestag des „Vertrages von 1884“ errichtet. Damals soll nämlich Gustav Nachtigall dem örtlichen Machthaber Mlapa III. alle Ansprüche Deutschlands an das Land Togo abgegeben haben. Die Statue zeigt eine Frau aus Deutschland, sowie eine aus Togo und soll die Freundschaft der beiden Ländern symbolisieren.
Nach etwa 1,5 Stunden beendeten wir unsere Tour in den Kundhandwerksstätten neben der Kirche. Wir warfen noch einen kurzen Blick durch die Souvenirstände, und stiegen dann wieder in unser kleines Boot zurück ans andere Ufer.
Voodoo – eine Mischreligion
In Togoville wird deutlich, wie Voodoo eigentlich entstanden ist. Die Religion ist eine Mischreligion, die sich vor allem im Zeitalter der Sklaverei vom afrikanischen Kontinent aus bis nach Amerika und in die Karibik ausgebreitet hat. Einfach gesagt ist Voodoo eine Kombination aus christlichen Elementen und afrikanischen Naturreligionen. Da den Sklaven und Sklavinnen damals verboten wurde, ihre eigenen Religionen auszuüben, ist diese Mischform entstanden.
Voodoo ist eine Verbindung zu Geistern und Gottheiten. Diese Geister und Götter werden um Hilfe gebeten und man verehrt sie. Man muss diese Geister und Götter positiv stimmen, auch durch Opfergaben, damit sie bei den Dingen helfen die man braucht. Meist stellt ein Voodoo Priester diesen Kontakt mit den Göttern her.
Die sogenannte „Voodoo Magie“ bewirkt für die Praktizierenden viel Gutes. Die meisten Menschen, vor allem bei uns in europäischen Ländern, verbinden mit Voodoo jedoch etwas Schlechtes. „Black Magic“ – ist ein Begriff, den man diesbezüglich öfter hört. Doch nur die wenigsten Voodoo-Priester trauen sich, diese Schwarze Magie auszuüben. Mehr dazu auch in unserem Beitrag über den größten Voodoo-Markt der Welt! Zu finden hier…
Bist du schon einmal mit Voodoo in Berührung gekommen? Erzähl es uns in den Kommentaren!
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