São Tomé und Príncipe – alles was du wissen musst
São Tomé und Príncipe, das kleine Inselparadies im Golf von Guinea, lockt mit unberührter Natur und entspannter Atmosphäre. Es wird jährlich von nur 20.000-30.000 Tourist*innen besucht und zählt demnach zu den 10 am wenigsten besuchten Ländern der Welt! Man trifft bei einer Reise durch das Land kaum auf andere Touris und hat viele schöne Plätze für sich allein. Der Nachteil daran: man findet kaum Infos im Internet, was man für eine Reise in das afrikanische Land wissen muss. Wir waren insgesamt 5 Tage vor Ort und haben euch in diesem Beitrag die wichtigsten Infos zusammen gefasst…

Inhaltsverzeichnis
Anreise
Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wirst du am internationalen Flughafen São Tomé (TMS) im Norden der Hauptinsel São Tomé angekommen. Aus Europa kommend gibt es regelmäßige Verbindungen von Lissabon mit der portugiesischen Fluggesellschaft TAP Air Portugal. Vereinzelt gibt es auch Flüge aus anderen afrikanischen Ländern. Zum Beispiel aus Ghana, wo auch wir vor und nach unserem São Tomé-Aufenthalt waren. Wir sind mit TAP von Accra nach São Tomé geflogen.
Will man von der Hauptinsel weiter zur Insel Príncipe gibt es unseren Quellen zufolge derzeit nur eine Möglichkeit, und zwar ein Inlandsflug. Die Fluggesellschaft STP Airways (Air São Tomé and Príncipe) bietet regelmäßige Verbindungen zwischen den beiden Inseln an. Die Flugzeit beträgt in der Regel etwa 30 Minuten.


Einreise / Visum
Für einen Aufenthalt von bis zu 15 Tagen benötigen österreichische, deutsche und auch schweizer Staatsangehörige kein Visum. Für längere Aufenthalte muss ein Visum vorab bei der Botschaft von São Tomé und Príncipe in Brüssel oder Lissabon beantragt werden.
Für die direkte Einreise aus Europa sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (wie etwa Ghana) ist jedoch eine Gelbfieberimpfung nachzuweisen.
Da der Flughafen sehr klein ist und nie mehr als ein oder zwei Maschinen gleichzeitig landen, geht das Einreiseprozedere auch ziemlich rasch.

Geld
Die offizielle Währung ist die Dobra (STD). Auch Euro werden oft akzeptiert, besonders an touristischen Orten. Seit ein paar Jahren gibt es auch viele Geldautomaten in der Hauptstadt São Tomé (und zwar gefühlt an jeder Ecke). ABER: diese funktionieren nicht immer. Wir haben einmal 8 verschiedene Bankomaten probiert, bis endlich einer Bargeld ausgespuckt hat. Die maximale Abhebesumme waren umgerechnet nur rund 60 Euro, weshalb wir auch täglich einen ATM aufsuchen mussten. Dazu kommen noch bis zu 5 Euro an Gebühr, die bei jeder Behebung anfallen.
Good to know: Derzeit (Februar 2025) werden auf der Insel außerdem ausschließlich VISA-Karten akzeptiert. Egal ob bei Bankomaten oder in Hotels und Restaurants. Solltest du keine VISA-Karte haben, musst du unbedingt sicher stellen, bei deiner Einreise genug Bargeld für den gesamten Aufenthalt mitzuhaben.


Fortbewegung
Mietwagen sind definitiv die beste Option, um die Insel zu erkunden, besonders auf São Tomé. Man kommt zwar auch mit Taxis und Bussen von A nach B, allerdings eher aufwändig. Mit einem Mietauto seid ihr viel flexibler und könnt stehen bleiben, wo und wann immer ihr wollt.

Wir haben uns bereits vorab ein Mietauto bei „Mucumbi Explore“ gebucht. Pro Tag haben wir 50 € für unseren Suzuki Jimny bezahlt, das Auto wurde uns zugestellt und auch wieder abgeholt. Wir waren mit den Service sehr zufrieden!
Beachtet: Die Straßen können wirklich sehr herausfordernd sein, und ein Geländewagen ist oft empfehlenswert. Die Hauptstraßen, insbesondere entlang der Küste, sind in der Regel asphaltiert. Jedoch sind Schlaglöcher häufig und können die Fahrt um einiges verlängern! Viele Nebenstraßen und Straßen im Landesinneren sind unbefestigt und erfordern viel Geduld.
Für kürzere Strecken sind auf der Insel Motorad-Taxis beliebt. Wir haben diese vor allen für kurze Strecken innerhalb der Hauptstadt benutzt, wenn Fiona nicht mit uns mit war.


Sprache
Portugiesisch ist die offizielle Amtssprache des Landes. Es wird in der Verwaltung, im Bildungswesen und in den Medien verwendet. Darüber hinaus werden aber auch noch verschiedene portugiesisch-basierte Kreolsprachen gesprochen. Englisch ist kaum verbreitet und wird nur von ganz wenigen Menschen gesprochen. Basics in Portugiesisch und/oder ein gut funktionierender Übersetzer am Handy sind daher ein Muss, wenn du durchs Land reisen möchtest.

Klima
São Tomé und Príncipe hat ein tropisches Klima, welches sich das ganze Jahr über durch hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit zeigt. Die beste Reisezeit ist ganz allgemein während der Trockenzeit von Juni bis September. Die Regenzeit dauert von Oktober bis Mai, wobei die stärksten Niederschläge im März und April auftreten. Wir waren im Februar vor Ort und haben nur einen ganz kurzen Regenschauer erlebt. Allerdings war die Luftfeuchtigkeit wirklich sehr anstrengend und lag teilweise bei 95%.
Ein großer Vorteil an dem tropischen Klima: das Land ist grün, grüner, am grünsten! Wunderschöne Landschaften prägen das Bild.

Gesundheit
In São Tomé und Príncipe besteht ganzjährig ein hohes Malariarisiko. Eine Malariaprophylaxe wird dringend empfohlen und haben auch wir genommen. Natürlich ist es auch immer eine Glückssache, aber wir möchten schon anmerken, dass wir während unserer gesamten Zeit auf der Insel kaum Mücken gesehen haben und auch selbst nur 1-2 Stiche hatten.
Abgesehen von Malaria werden Standard-Reiseimpfungen wie Hepatitis A, Typhus, oder Tetanus empfohlen. Die Insel selbst gilt zwar als gelbfieberfrei, es wird jedoch eine Impfung dagegen bei Einreise verlangt, sollte man aus einem anderen Gelbfiebergebiet (wie etwa Ghana) kommen.
Ganz allgemein ist auch noch wichtig anzumerken, dass die Gesundheitsversorgung natürlich nicht westlichem Standard entspricht.
Restaurants und lokale Speisen
Essen zu gehen war unserer Empfindung nach eher aufwendig. Sogar in der Hauptstadt hatten wir Mühe, ein offenes (und ansprechendes) Lokal zu finden. Ein Restaurant, welches in diversen Blogs und Reiseführern erwähnt wird, ist das Papa Figo. Hier waren wir, bis auf eine Ausnahme, jeden Tag zu Mittag oder zu Abend und können es wärmstens weiterempfehlen. Die Speisekarte hat neben exzellentem Speisefisch und Huhn auch Nudelgerichte oder Risotto. Die Qualität der Speisen ist sehr gut und die Portionen groß! Auch das Ambiente ist einladend. Preislich wirkt das Papa Figo auf dem ersten Blick teuer – gegrillter Barsch mit Kartoffelwedges und eine Sumol Limonade kosteten uns pro Person umgerechnet €17. Im Direktvergleich mit anderen Lokalen aber durchaus ok. Essen gehen in São Tomé ist eben nicht günstig….


Das andere Lokal in dem wir einmal waren ist das Carambola. Dieses können wir leider nicht empfehlen. Dagegen ist das Café Xico’s im Herzen der Stadt ein heißer Tipp. Neben Siebträger-Kaffee gibt es auch Speisen. Weiters gab es in der Stadt an vielen Ecken Streetfood: Verkaufsstände bestehend aus einem Holzkohlegrill und Plastikstühlen. Ehrlich gesagt trauten wir uns hier aber nicht, etwas zu konsumieren.
Nennenswerte lokale Speisen sind Fisch in jeglicher Ausführung sowie Barbecue Spieße. Gegrillt werden auch Kochbananen und Safou, eine Art Miniaubergine. Die Vielfalt an Obst muss auch noch erwähnt werden: Neben Bananen, Kakao, Jackfrucht und Riesen-Passionsfrucht gibt es hier auch exotische Früchte, von denen wir noch nie im Leben gehört hatten: Safou (afrikanische Pflaume), Ossame (Paradieskörner) oder Bilimbi (Gurkenbaum).


Kosten vor Ort
Kurz gesagt: der Inselstaat ist keine günstige Destination! Das betrifft vor allem importierte Waren, wobei fast alle Lebensmittel und andere Handelswaren davon betroffen sind. Einzig lokal produzierte Getränke, Obst oder Taxifahrten sind im Vergleich zu Europa günstig. Eine Übernachtung im einfachen aber gutem Boutique Hotel kostete uns pro Person und Nacht inkl. Frühstück 50€. Für die 15 minütige Fahrt vom Flughafen zum Hotel wurden uns für das gesamte Taxi 15€ verrechnet. Der Allrad Jimny kostete pro Tag 50€. Dazu kamen noch 1,50€ je getankter Liter Diesel. Mit einem Mototaxi kommt man in der City für umgerechnet 30-80 Eurocent von A nach B.
Hier noch einige Beispiele:
- Abendessen im Restaurant: ~ 17 € pro Person
- Cappuccino im Café: 3 €
- Softdrink im Supermarkt: 0,40 € – 1 €
- Wäscherei (5 Kilo): 25 €
- Streichkäse im Supermarkt: 3 €
- lokale Sim-Karte mit 4 GB Datenvolumen: 8,80 €


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