São Tomé und Príncipe – Die wichtigsten Sights & Aktivitäten
São Tomé besitzt zwar keine wirklich berühmten Sehenswürdigkeiten oder große Tourismus-Infrastruktur, dafür punktet das Land mit unberührter Natur, tollen Stränden und immerhin mit ein paar historischen Plätzen aus der Kolonialzeit. Einen Nachteil gibt es aber: man findet im Internet kaum Informationen über das Land, worauf man als Tourist*in aber oftmals angewiesen ist. In einem weiteren Beitrag „São Tomé und Príncipe – Alles was du wissen musst“ geben wir euch ganz viele allgemeine Infos weiter. In diesem Beitrag hier erfährt ihr die wichtigsten Must-Sees und Must-Dos für São Tomé…

Inhaltsverzeichnis
Hauptstadt São Tomé
Die Hauptstadt der Insel bietet einen Einblick in die koloniale Vergangenheit mit der Catedral de Nossa Senhora da Graça und dem Fort São Sebastião, das heute ein Museum beherbergt. Wir sind einige Male durch die Straßen der Hauptstadt spaziert und ließen einfach das Stadtbild auf uns wirken. Dabei konnten wir uns richtig gut in die Zeit von damals zurück versetzen! 😉



Pico Cão Grande
Der Pico Grande, auch bekannt als Pico Cão Grande (portugiesisch für „Spitze/Gipfel des Großen Hundes“), ist wohl DAS Wahrzeichen von São Tomé. Dabei handelt es sich um einen markanten, nadelförmigen Vulkanfelsen, der rund 370 Meter aus dem umliegenden Gelände empor ragt.
Wir finden, es ist ein richtig mystischer Berg, der durch seine besondere Form und seine Lage mitten im dichten Regenwald wirklich einzigartig aussieht. Auf der Insel gibt es mehrere Orte, an denen man einen hervorragenden Blick auf den Pico hat:
- Für Fotograf*innen und Instagram-Liebhaber*innen ist der Straßenabschnitt bei Praia Pesqueira ein Traum. Über diesen Link kommt ihr direkt zu Google Maps. Aufgrund der Tatsache, dass hier sehr wenig Verkehr ist, kann man die Straße ruhig kurz mal als Fotostudio nutzen. Einfach genial, diese lange Gerade, mit dem Pico im Hintergrund!


- Einen weiteren traumhaften Ausblick auf den besonderen Berg hat man von diesem Viewpoint aus (hier geht’s zu Google Maps). Hier gibt’s auch einen kleinen Souvenirshop und die Möglichkeit, an einem kleinen Tischchen Rast einzulegen.
Übrigens: Die Besteigung des Pico Grande gilt als sehr anspruchsvoll. Die erste erfolgreiche Besteigung fand 1991 durch ein japanisches Team statt. Erst 2016 wurde eine offizielle Kletterroute festgelegt. Diese wird jedoch als „sehr schwierig“ eingestuft und gilt, unter anderem aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit, rutschigem Moos und zahlreichen (giftigen) Schlangen als sehr gefährlich.

Die Äquatorinsel – Ilhéu das Rólas
Die Insel Rolas ist vor allem für eines bekannt: den Mittelpunkt der Erde! Denn dort befindet sich der Schnittpunkt von Äquator und Nullmeridian. Also, fast… dieser liegt nämlich eigentlich im offenen Meer. Doch Ilhéu das Rólas ist das nächstgelegene Festland. Somit darf sich die Insel mit dieser geografischen Besonderheit rühmen.
Der Weg dort hin ist etwas abenteuerlich: zuerst müsst ihr in den Süden der Hauptinsel gelangen, nach Porto Alegre. Von dort aus fahren Boote auf die kleine Insel. Eine Überfahrt dauert etwa 20-30 Minuten und kostete im Februar 2025 10€ pro Person.


Die Boote sind allerdings sehr einfach gehalten, waren bereits löchrig. Unser Fahrer hat während der gesamten Fahrt fleißig Wasser aus dem Boot geschaufelt :-D. Es gab aber Schwimmwesten (sogar für Fiona!), sicher ist sicher 😉
Angekommen auf der Insel Rolas kommt ihr direkt an einem wunderschönen Strand an. Glasklares warmes Wasser lädt hier zum Baden ein! Dort gibt es auch ein kleines Lokal mit Sitzmöglichkeiten, wo es zumindest kühle Drinks zu kaufen gibt. Zum „Mittelpunkt der Erde“ sind es von hier aus etwa 15 Minuten Fußmarsch.




Je nachdem, wie viel Zeit ihr habt, könnt ihr auch zu anderen Stränden der Insel marschieren (oder mit dem Boot chauffieren lassen). Der Battery Beach ist wohl der bekannteste Strand von allen!
Wir waren in Summe 2,5 Stunden auf der der Insel Rolas, was uns persönlich voll und ganz ausreichte.

Strände
São Tomé ist berühmt für seine unberührten und naturbelassenen Strände. Aufgrund unserer begrenzten Zeit vor Ort konnten wir leider die bekanntesten davon (Praia Jalé, Praia Piscina sowie Praia Inhame) nicht besuchen. Diese drei Strände sollen wohl wirklich wunderschön sein, allerdings auch sehr abgelegen und nicht so einfach zu erreichen, vor allem wenn man wie wir in der Hauptstadt wohnt.

Ein heißer Tipp soll außerdem der Praia dos Tamarindos im Norden der Insel sein. Leider konnten wir diesen aus Zeitgründen ebenfalls nicht besuchen. Die allerschönsten Strände des Landes sollen, neben der oben erwähnten Insel Rolas, jedoch auf der kleinen Insel Principe sein. Der Praia das Bananas ist hier der bekannteste.


Wir haben uns für den Praia das Sete Ondas entschieden – ebenfalls eine sehr gute Wahl! Der Strand ist sehr breit und weitläufig. Der schwarze Naturstrand lockt zudem mit hohen Wellen, was das Surfen hier optimal macht. Es gibt hier auch ein kleines Lokal mit guten Drinks, Kaffee und kleinen Snacks. Parken ist hier, und generell an allen Stränden, kein Problem und zudem kostenlos.

Ganz allgemein ist uns aufgefallen, dass die Strände auf São Tomé nirgends vermüllt sind. Dies hat uns wirklich fasziniert und begeistert, denn vor allem aus Ghana kennen wir da leider ganz andere Zustände…
Agua Izé
Der kleine Ort Agua Izé ist von großer historischer Bedeutung. Während der portugiesischen Kolonialzeit wurde hier Kakao und Kaffee angebaut. Aber noch mehr als das: Die Roça Água Izé, wie die ehemalige Arbeitersiedlung noch genannt wurde, war Teil eines ausgedehnten Plantagenetzwerkes. Denn was viele heute nicht (mehr) wissen: zu Beginn des 20. Jahrhunderts war São Tomé einer der größten Kakaoproduzenten der Welt, und ein großer Teil davon wurde hier in und um Agua Izé angebaut. Doch nach der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1975 kam es aufgrund mangelnder Investitionen zu einem drastischen Rückgang. Doch obwohl São Tomé nicht mehr die gleiche Stellung wie früher einnimmt, ist Kakao immer noch ein wichtiges Exportprodukt für das Land.



Agua Izé ist heute deshalb noch interessant, weil die historischen Gebäude und die Überreste der Plantagen gute Einblicke in die koloniale Vergangenheit bieten. Besonders spannend fanden wir das ehemalige Krankenhaus, welches der medizinischen Versorgung der Arbeiter und ihrer Familien diente, die auf der Plantage lebten und arbeiteten.



Wir hatten das Glück, gleich nach Ankunft in Agua Izé auf Wilson zu treffen. Er lebt in diesem Ort, spricht ein bisschen Englisch (was er sich selbst beigebracht hat) und bietet Führungen an. Er verlangt keinen fixen Betrag dafür, sondern bittet am Ende um eine freiwillige Spende. Ohne ihn wäre unser Rundgang durch den Ort nur halb so interessant gewesen! Gerne geben wir seinen Kontakt bei Interesse weiter. Meldet euch hierfür einfach bei uns.


Hellmouth / Boca do Inferno
Eine „Sehenswürdigkeit“, von der man auf São Tomé immer wieder liest, ist das Boca do Inferno. Auch wir haben hier einen kurzen Stopp gemacht. Es handelt sich dabei um eine Felsformation, bei der die Wellen des Atlantiks mit großer Kraft durch eine natürliche Öffnung im Fels schießen. Ganz cool zum Sehen, aber ein paar Minuten reichen hier vollkommen aus.


Wasserfälle
Das Land ist bekannt für seine zahlreichen Wasserfälle. Da wir ja leider sehr wenig Zeit auf der Insel hatten, und generell gerade sehr gesättigt an Wasserfallen waren, haben wir nur einen besucht: den Cascata de Praia. Dieser gehört sicher zu den weniger bekannten der Insel. Man fährt dabei direkt durch ein kleines Dorf. Angekommen, bildete sich eine große Schar an Menschen um uns, die uns alle zum Wasserfall führen wollten. Wir finden dieser ist ein richtig beeindruckendes Naturschauspiel!
Die bekanntesten Wasserfälle der Insel sind der São Nicolau Wasserfall, der Cascata de Bombaim und der Cascata de Angolares.

Sonstiges
São Tomé ist ein Paradies für Vogelbeobachter*innen! Besonders gut kann man das im Nationalpark Obô. Dieser bietet sich auch hervorragend für Wanderungen an, wo man die üppige und vielfältige Flora und Fauna der Insel erkunden kann.
São Tomé ist außerdem berühmt für seine hochwertige Schokolade. Es gibt sowohl lokale Produzent*innen als auch internationale Unternehmen, die auf der Insel Schoko herstellen. Ein sehr bekannter Produzent vor Ort ist Claudio Corallo. Er bietet Verkostungen und Führungen an, die sehr gut bewertet werden.
Zwar keine Sehenswürdigkeit, aber etwas, was wir sehr spannend fanden: fährt man durchs Land, kann man an beinahe allen Brücken und Flüssen unzählige Frauen und Männer Wäsche waschen sehen. Diesen Anblick fanden wir wirklich interessant und es war cool zu beobachten, wie hier Wäsche waschen zum Gemeinschaftsereignis wird.



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